Das Zweite Deutsche Fernsehen berichtet heute Abend um 22.15 Uhr in „37 Grad“ über eine „Brennpunktschule“ in Duisburg, die sich in den letzten Jahren drastisch verändert hat.
Das ZDF schreibt über sein Programm:
“Integration als solches ist in Deutschland in vielen Bereichen nicht gelungen, wenn man sieht, dass es Ballungsgebiete gibt, wo es kein gesundes Verhältnis zwischen ausländischen Gruppen und deutschen Gruppen gibt”, meint Mechthild Drechsler von der Comenius Schule in Duisburg Hamborn.
Eines dieser Ballungsgebiete ist der Stadtteil Duisburg Bruckhausen. Meryem wohnt mit ihrer Mutter und ihren zwei Schwestern in der Nachbarschaft zu Bruckhausen, in Alt Hamborn: “Hier hat sich alles total verändert”, erzählt Meryems Mutter. “Es gibt viele Geschäfte, in denen man auf türkisch einkaufen kann. Alle scheinen innerhalb dieser Grenzen zu agieren. Dann muss ich mich natürlich nicht integrieren, wenn ich mein ganzes öffentliches Leben über türkische Mitbürger über türkische Nachbarn selbst abwickeln kann. Warum soll ich mich mit Deutschen integrieren, warum?”
Für Meryem (15), die seit ihrem fünften Lebensjahr Schauspielerin werden will, ist das alles normal, sie lebt ganz in ihrem Viertel und kennt es nicht anders. Bei ihren muslimischen Freunden fühlt sie sich beschützt. “Und, was bedeutet dir hier das Wort Minderheit? Hier gibt es eigentlich gar keine Minderheit. Deutsche habe ich hier bisher nicht gesehen, gibt es hier Deutsche?” witzelt sie.
Lassen wir uns heute Abend aufs Neue überraschen, ob die Öffentlich-Rechtlichen die durchaus gravierenden Probleme aufzeigen, oder doch wieder das übliche „Erziehungsfernsehen“ serviert wird…