Wulffs bunte Weihnachtsbotschaft   Irgendwie hatte man sich daran gewöhnt, dass der jeweilige Bundespräsident seine Weihnachtsansprache von seinem Schreibtisch aus ohne viel Schnörkel und Brimborium hält. Christian Wulff bricht jetzt mit dieser Tradition. Möglichst bunt soll alles aussehen, passend zum Inhalt seiner 5-Minuten-Botschaft.

BILD berichtet:

Christian Wulff zeigt in seiner Weihnachtsansprache, wie viel neues Leben er schon ins Schloss Bellevue gebracht hat. Der jüngste Bundespräsident aller Zeiten macht fast alles anders als seine Vorgänger.

Seit der 1. TV-Ansprache 1970 und auch unter Horst Köhler war es immer das gleiche Bild: Der Bundespräsident sitzt in seinem Amtszimmer steif am Schreibtisch, auf dem Tisch meist eine Kerze im Tannenzweig, daneben ein Weihnachtsbaum, die Fahne …

Wulff hält die Ansprache im Großen Saal, STEHT vor einem mächtigen Weihnachtsbaum und der Fahne mit dem Bundesadler – und hat zum ersten Mal Live-Publikum! Um ihn herum hören Kinder, Pfadfinder, Sportler, Ordensschwestern und Ehrenamtliche zu, 190 Gäste.

Ein Leser der Rheinischen Post kommentiert Wulffs Weihnachtsshow mit folgenden Worten:

“Die Selbstinszenierung wird offensichtlich zum Handlungsmuster der Mövenpickpolitiker.”

Die 190 Gäste bekommen dann zu hören, wie frei und bunt unsere Gesellschaft doch inzwischen geworden ist. Auszug:

“Unsere Gesellschaft ist frei und bunt: Wir leben in verschiedenen Lebenswelten, wir sind unterschiedlich, was unsere Herkunft angeht, unsere Religion, unsere Bildung und unsere Träume vom Glück. Damit eine Gesellschaft aus so vielfältigen Menschen Bestand hat, brauchen wir vor allen Dingen: Respekt. Respekt vor dem, der anders ist als man selbst. Und Anerkennung auch seiner Leistungen. Respekt schon vor den Kindern und ihren Bedürfnissen. Anerkennung dessen, was ihre Mütter und Väter leisten. Respekt und Anerkennung vor der Lebensleistung der Älteren. Jeder muss spüren: Ich gehöre dazu, ich werde gebraucht.”