Baris  Das Schweizer Fernsehen zeigte vor kurzem eine Dokumentation über die Ausweisung des 25-jährigen Türken Baris, der seit seinem 13. Lebensjahr nachweislich kriminell ist, in seine türkische Heimat. Baris wurde mehrfach verurteilt und saß im Gefängnis. Einsicht sucht man bei ihm jedoch vergebens. Schuld sind immer alle anderen. Der Baris ist ja “so ein Lieber”, sind die Eltern überzeugt. 

Die Mutter spricht noch nach über 30 Jahren in der Schweiz kaum deutsch – spannend, da Baris behauptet, kein türkisch zu können. Dass der liebe Kleine Leuten gegen den Kopf tritt, die bereits am Boden liegen und dass er kiloschwere Straßenkegel von Brücken auf Autos fallen lässt, war doch nicht böse gemeint.

Der Zürcher Tagesanzeiger berichtet über den Fall Baris:

Große traurige Augen machte der 25-jährige Baris, während er in Schweizerkreuz-Pantoffeln seinen Koffer packte. Ein schönes Haus habe er haben wollen, ein schönes Auto. Jetzt seien alle Ziele kaputt. Schuld daran ist in seinen Augen die Ausschaffungspolitik der Schweiz.

“Ich habe nie jemanden umgebracht”

Baris ist in der Schweiz geboren. Irgendwann fliegen die ersten Fäuste, es folgen Überfälle, Körperverletzung. Zweieinhalb Jahre verbringt er in einem Erziehungsheim, mehrmals verliert er seine Arbeit. Als 20-Jähriger wird er wegen schwerer Körperverletzung zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt (“ein Fehlurteil”, versichert Baris, die Dok-Filmerin enthält sich der Stimme und gibt wieder, was das Gericht sagte).

“Ich habe ja nie jemanden umgebracht”, sagt er und kann nicht verstehen, warum ausgerechnet er, ein Secondo (Ausländer zweiter Generation), einer der 700 kriminellen Ausländer sein soll, die Jahr für Jahr aus der Schweiz ausgeschafft werden. In seinem Fall in die Türkei, wo er jedoch nie mehr als ein paar Ferienwochen verbrachte.

Baris behauptet vor der Kamera standhaft, kein türkisch zu verstehen, was sich im Laufe der Reportage wie so viele Aussagen des sich selbst bemitleidenden “Unschuldslammes” als gelogen erweist.

Er verstehe kein Türkisch, kenne niemanden in der Türkei, sagt Baris. Die Behörden hätten ihm geraten, die Zeit zu nutzen und Türkisch zu lernen. Das sei doch völlig unrealistisch. Doch kaum in Istanbul gelandet, kippt Baris’ Geschichte im Teil zwei des Films. Selbst den schärfsten Gegnern der Schweizer Ausschaffungspolitik dürfte es zeitweise mulmig geworden sein.

Das Opfer wird ausfällig

Zwei Onkel nehmen Baris in Empfang (wir erinnern uns, Baris kennt niemanden vor Ort). An der Hotelrezeption spricht er plötzlich fließend türkisch. Als Karin Bauer ihn darauf anspricht, wird er sauer. “Dieses Weib bedrängt mich. Es ist mir zu viel”, zischt er auf Türkisch zu seinem Onkel. Dumm, läuft die Kamera. Karin Bauer lässt sich nicht beirren, hakt trotzdem nach, hält Stellung, erzählt, wie es ist, ohne zu werten. …

Aus dem Film über die Opfer der Ausschaffungsinitiative ist ein Film über einen chronischen Lügner geworden und der anfängliche Hauch von Mitleid ist verflogen.

Genau solche kriminellen Einzelfälle™ wie Baris veranlassten die Schweizer, der Ausschaffungsinitiative zuzustimmen – zurecht, wie die Bilder deutlich zeigen.

Die Reportage auf Deutsch mit einigen kurzen Interviews im Schweizer Dialekt sehen Sie hier: