Bundeskanzlerin Angela Merkel hat im Streit um die Integrationspolitik die Multikulti-Gesellschaft für „absolut gescheitert“ erklärt. Damit pflichtete Merkel dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CDU) bei, der Multikulti für tot erklärt hatte. Merkel betonte aber, dass Deutschland ohne die Zuwanderung von Spezialisten nicht auskommen könne.

Im Streit über den Kurs in der Integrationspolitik hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel die Multikulti-Gesellschaft für tot erklärt. „Dieser Ansatz ist gescheitert, absolut gescheitert“, sagte Merkel am Samstag in Potsdam. Sie pflichtete damit Äußerungen des bayerischen Regierungschefs Horst Seehofer bei. Bei der Zuwanderung äußerte sie sich allerdings weniger kategorisch als Seehofer. Die Qualifikation deutscher Arbeitsloser müsse zwar Vorrang haben vor der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte, betonte die Kanzlerin. Ohne die Zuwanderung von Spezialisten werde Deutschland aber nicht auskommen. Auch Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und Bildungsministerin Annette Schavan stellten sich gegen Seehofers Forderung, die Zuwanderung zu begrenzen. Sie wollen die Hürden für den Zuzug hochqualifizierter Ausländer senken.

Die Bestrebungen, in einer Multikulti-Gesellschaft einfach nebeneinanderher zu leben, seien gescheitert, betonte Merkel bei einem Kongress der Jungen Union in Potsdam. (…)