Der Berliner Polizeihauptkommissar Christian Horn, der beim Integrationsgipfel vergangene Woche als einziger Klartext zum Thema Integration und Migration gesprochen hat (PI berichtete), legt jetzt nach. Nach einem Bericht von Horn, der der Berliner Zeitung vorliegt, komme es an Schulen in sozial schwierigen Gegenden Berlins neben körperlicher Gewalt gegen Mitschüler und Lehrer auch zu Erpressung und Nötigung. Horn spricht in dem Zusammenhang auch von „Versklavung von Mitschülern“ – man könnte es auch “Dhimmitude” nennen.

Die Berliner Morgenpost berichtet:

Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) bestätigte, dass es „ein mit Repressionsandrohung erzwungenes Dienerverhalten“ an Neuköllner Schulen gebe. Mitschüler müssten die Schultaschen ihrer Peiniger tragen, sie erledigten Botengänge, besorgten Zigaretten und Getränke oder machten die Hausaufgaben der Erpresser, berichtet die Zeitung. Wenn denen die Erledigung der Aufgaben nicht gefalle, gebe es Prügel.

Bisher sind nach Angaben des Blattes vier derartige Fälle aus Neukölln bekannt geworden, doch die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen. „Die Opfer öffnen sich meist nicht gegenüber Dritten oder haben Angst vor weiteren Repressionen“, sagte die Sprecherin der Senatsschulverwaltung, Beate Stoffers. Der stellvertretende Landeschef der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), Norbert Gundacker, forderte die Schulleiter deshalb auf, jeden Vorfall an ihrer Schule zu melden.

Angela Merkel am 10. November im Rahmen der “Virtuellen Regionalkonferenz”:

“Integration kann nur gelingen, wenn auch die Deutschen einen offenen Blick, ein offenes Herz haben für diejenigen, die zu uns gekommen sind, und für diejenigen, die sich Mühe geben. Die Menschen nicht schräg angucken, sondern sie auch fragen nach ihren kulturellen Hintergründen. Und deshalb ist es natürlich auch immer so, dass Integration ein Land verändert. Und insofern muss die deutsche Bevölkerung auch die Bereitschaft haben, Integration als Bereicherung und nicht nur als eine Last zu empfinden.”