
(Von Michael Böthel)
Die WELT schreibt:
Der Migrationsforscher Klaus Bade hat Publizisten scharf kritisiert, die mit Büchern über die vermeintlich gescheiterte Integration hohe Auflagen erzielen. Diese Autoren seien “als Aufklärer getarnte Brandstifter und Friedensbrecher in der Einwanderungsgesellschaft“, sagte Bade am Montagabend in Köln.
Der Wissenschaftler griff unter anderen die niederländische Islam-Kritikerin Ayaan Hirsi Ali, die Soziologin Necla Kelek und den ehemaligen Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin an.
Eine großangelegte Studie von 2010 hat laut Bade ergeben, dass die Integration in Deutschland insgesamt besser als ihr Ruf sei. Dem emeritierten Geschichtsprofessor zufolge gibt es durchaus Integrationsdefizite. Allerdings seien diese Probleme vor allem auf die sozialen Milieus zurückzuführen, in denen die Migranten leben.
Eine Verknüpfung von Integrationsdefiziten mit der ethnischen Herkunft der Zuwanderer lehnte Bade, der auch Vorsitzender des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration ist, ab.
Vor allem der frühere Berliner Finanzsenator und SPD-Politiker Sarrazin hatte mit seinen Thesen zur Sozial- und Integrationspolitik im vergangenen Jahr eine heftige Diskussion ausgelöst. Sein Buch “Deutschland schafft sich ab“ erreichte eine Millionenauflage.
Es ist immer dasselbe Spiel. Kritiker, die fachlich nicht widerlegt werden können, bekommen die „Friedensbrecher-“ und „Rassismus-Keule“ zu spüren. Aber die Bürger werden zunehmend wach, und lassen sich diesen „Maulkorb“ nicht länger aufzwingen.