Dass Journalismus und Berichterstattung manchmal nicht ganz objektiv sind, wissen wir sehr wohl. Aber wie manche Zeitungsredaktion ein Bild zur gezielten Manipulation und dem Erzeugen von Vorurteilen nutzt, dafür liefert ein Artikel von Ilka Lehnen-Beyel beredtes Zeugnis, der gleichlautend, aber unterschiedlich bebildert und unter verschiedenen Überschriften, in der WELT und in der WAZ erschienen ist.

Heißt es im Springer-Blatt noch „Angst schürt Islamophobie und Fremdenfeindlichkeit“ (Foto r.), so meint man in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung schlicht „Angst ist der Motor der Fremdenfeindlichkeit“ (l.). So weit, so schlecht, soll doch, wie aus dem späteren Text von Ilka Lehnen-Beyel hervorgeht, assoziiert werden, Islamkritik bzw. „Islamfeindlichkeit“, wie sie es nennt, sei gleichzusetzen mit Fremdenfeindlichkeit.

Und bebildert die WAZ den Artikel noch mit einem Foto einer Pro Köln-Demonstration, so hat man im Bildarchiv der WELT völlig daneben gegriffen und zeigt nur die Springerstiefel eines Neo-Nazis, um zu suggerieren, Islamkritiker seien den Vorgenannten gleichzusetzen. Dabei sind es bekanntlich die Nazis, die dem Islam schon im Dritten Reich, aber auch heute noch, etwas Positives abgewinnen konnten und können, weil sie die Ähnlichkeit ihrer Ideologie mit dem Islam sehen.

Der Artikel von Ilka Lehnen-Beyel ist sehr auf eine soziologische Sichtweise fixiert und liefert kaum neue Erkenntnisse.