Die „Invasion“ der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa durch Wirtschaftsflüchtlinge aus Nordafrika ist weiter in vollem Gange. Während sich zur Zeit schon 3.500 Afrikaner auf der sonst 5.000-Einwohner-Insel befinden und auf die Weiterleitung in die europäischen Wohlstandszentren warten, sollen sich bereits weitere 13 Boote mit vielen hundert überwiegend jungen Männern auf dem Weg dorthin befinden.
Unterdessen gleicht die Stimmung unter den italienischen Inselbewohnern immer mehr einem Pulverfass. Als gestern ein Schiff der Küstenwache mit 116 auf hoher See an Bord genommenen Migranten in Lampedusa landen wollte, wurde dies durch etwa 100 protestierende Einwohner verhindert.
Der Bürgermeister der Insel, Bernardino De Rubeis, der keinen Hehl daraus macht, dass diese Wirtschaftsflüchtlinge seiner Meinung nach in Europa nichts zu suchen hätten, warnte: “Lampedusa ist ein Pulverfass, Bürgerrevolten könnten ausbrechen”.
Für eine Insel, die beschaulich ihr Auskommen mit Tourismus finden möchte, sind die Schlagzeilen der letzten Wochen unterdessen alles andere als förderlich.
Vielleicht sollte Herr De Rubeis, der keine Berührungsängste mit europäischen Rechtspolitikern wie z.B. Marine Le Pen hat, aus der Not eine Tugend machen. So könnte etwa ein „Sommercamp der Islamkritiker“ den „freundlichen Fremdenverkehr“ auf der Insel beflügeln. Auch die Stärkung des Bankenplatzes Lampedusa, z.B. durch Bereitstellung von Konten für in Deutschland durch öffentlich-rechtliche Banken verfolgte konservative Rechtsparteien, könnte eine Maßnahme zur Wirtschaftsförderung sein.