Gefeiert wie ein Popstar: Pierre Vogel und seine 'Fans'

Eswar ein genauso peinliches wie beängstigendes Schauspiel, das sich am Mittwoch im Herzen der Finanzmetropole unseres Landes ereignete. Am Frankfurter Rossmarkt versammelten sich circa 1500 radikale Moslems und bildeten einen geradezu archaischen Kontrast zu der modernen Hochhaus-Skyline im Hintergrund. Ein entsetzter Frank Furter kommentiert den Besuch des Frühmittelalters in seiner Heimatstadt: Vorhang auf für „die Religion der Dummen“.

Eines gleich vorweg: wenn in diesem Beitrag von der „Religion der Dummen“ die Rede ist, dann sind damit freilich nicht alle Moslems gemeint, oder gar der Islam an sich. Dummheit ist ohnehin relativ. Intelligente, gut gebildete und aufgeklärte Menschen gibt es in jedem Kulturkreis – Idioten ebenso. Es gibt jedoch Gruppierungen, in denen Intelligenz, Bildung und Aufklärung offensichtlich nur spärlich vorhanden sind. Beispielhaft seien NPD-Aufmärsche der typischen Springerstiefelfraktion genannt.

Von vergleichbar offenkundiger Minderbemitteltheit war das, was sich gestern im Herzen der Frankfurter Innenstadt versammelte. Mit der „Religion der Dummen“ ist also nicht der Islam im Allgemeinen gemeint, sondern der Islam des Pierre Vogel im Speziellen.

„Hier sind Hunderte von Jugendlichen, die früher kriminell waren, die früher Drogendealer waren, die früher Leute abgezogen haben, Raubüberfälle gemacht haben; und die haben durch Pierre Vogel den Islam kennen gelernt und haben so die islamische Lehre angenommen und sind anständige Bürger geworden“, sagte ein junger moslemischer Veranstaltungsbesucher im Hessischen Rundfunk. Man wäre geneigt, sich zu wünschen, sie wären Drogendealer geblieben. Tatsächlich ist das nicht einmal ironisch gemeint, sondern angesichts der Irrlehren, die Pierre Vogel verbreitet, bitter böser Ernst.

Freilich ist es zu begrüßen, wenn Jugendliche den Absprung aus der Kriminalität schaffen. Aus gesellschaftlicher Sicht jedoch führt der Weg vom Regen in die Traufe, wenn aus Drogendealern Verfassungsfeinde werden, aus Räubern Extremisten und aus potenziellen Mördern potenzielle Terroristen. Spätestens die Erfahrung der gestrigen Veranstaltung und der offenkundigen Aggressivität dieser Klientel führt zwangsläufig zu dem Schluss, dass diese selbst erklärten „anständigen Bürger“ von weit größerer Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden sind, als der einfache Kriminelle von nebenan.

Drogendealer, Schläger, Räuber – wer die beängstigende Veranstaltung im Herzen Frankfurts mit eigenen Augen verfolgt hat, wird der „Täterbeschreibung“ des Jung-Moslems im HR-Fernsehen ohne Widerspruch zustimmen. Was sich dort versammelte, war in der überwältigenden Mehrheit die Crème de la Crème der wohlbekannten Bildungsversager, Wiederholungstäter und Integrationsverweigerer. Dass gerade sie meinen, die „wahre Religion“ zu glauben, den „Weg ins Paradies“ zu kennen und somit konkludent „die Welt verstanden“ zu haben, erscheint geradezu grotesk. Mutmaßlich wären die meisten von ihnen schon mit dem kleinen Ein-mal-Eins überfordert, wissen Null-Komma-Gar-Nichts über Physik, Chemie und Biologie und könnten kaum einen etwas komplizierteren Satz fehlerfrei lesen oder schreiben; nicht auf türkisch oder arabisch und schon gar nicht auf deutsch.

Pierre Vogels Islam ist die „Religion der Dummen“. Notwendigerweise, übrigens. Denn um für ein derart banales, infantiles und primitives Weltbild überhaupt empfänglich zu sein, bedarf es einer eklatanten Bildungsferne. Die wenigen unter den Salafisten, für die das nicht zutrifft, ziehen als Rädelsführer vorneweg und bedienen sich der Dummheit ihrer Anhänger – ähnlich wie manch ein NPD-Funktionär. Sie verwenden die Sprache, die ihr Fußvolk versteht: das archaische Gesetz des Stärkeren gepaart mit einer selbst verherrlichenden Ideologie und – im Falle des Islamismus – eingebettet in die spirituelle Glaubenswelt einer religiösen Überlieferung.

Genau das macht den Islam so gefährlich: seine politische Gestalt bedient jene niederen Instinkte des menschlichen Verstandes, die auch schon der Nationalsozialismus instrumentalisierte; seine religiöse Komponente erschafft eine selbstkonstruierte und auf Gott projizierte Legitimität, die mit keiner rationalen Argumentation aus dem Schädel des Strenggläubigen zu eliminieren ist. Gestalten wie Pierre Vogel führen lebhaft vor, welch bedrohliches Potenzial in dieser Mischung steckt. Der Islam ist nicht per se die „Religion der Dummen“, doch er bietet einen hervorragenden Nährboden dafür.

Dass es vor allem die kaum gebildeten, weniger intelligenten und unaufgeklärten Vertreter des Islam sind, von denen die größte Gefahr ausgeht, ist indes keine neue Erkenntnis. Auch im Iran wurde der islamische Gottesstaat nicht auf den Wunsch, sondern gegen den Widerstand des dortigen Bildungsbürgertums eingeführt. Das System Ahmadinedschad ist so gesehen die Vollendung der „Religion der Dummen“ in einer „Diktatur des Oberdummen“ – eine weitere Parallele zum Nationalsozialismus.

Frankfurt wurde gestern zum Schauplatz eines temporären Mahnmals. Die hasserfüllten „Allahu-Akbar“-Rufe der tosenden Menge durchströmten die Hochhausschluchten und waren noch hunderte Meter weit zu hören – wie einst das „Sieg-Heil“ der „deutschen Salafisten“. Es herrschte eine beängstigende Anspannung in der Stadt, die Aggression war greifbar, als läge Krieg in der Luft. Schade, dass die politisch Verantwortlichen im nahen Wiesbaden und im fernen Berlin nicht (auf welchem Wege auch immer) gezwungen waren, sich das gesellschaftliche Übel im Herzen der Mainmetropole anzuschauen.

Selbst führende Frankfurter Lokalpolitiker wie Petra Roth oder Nargess Eskandari-Grünberg waren bei dem Ereignis freilich nicht zugegen; weder, um sich ein Bild davon zu machen, noch, um gegen den offenkundigen Extremismus in ihrer Heimatstadt Flagge zu zeigen. Von daher erscheint es höchst fraglich, ob der Versuch, den Auftritt Vogels zu verbieten, wirklich in eigenen rechtsstaatlichen Überzeugungen begründet war, oder in dem Bestreben, zu verhindern, dass sich jene Form des Islam medienwirksam im Herzen der Stadt inszeniert, die von der Mehrheit der Politiker im Römer nur allzugerne totgeschwiegen, kleingeredet oder weg definiert wird.

Wie gefährlich dieser faktische Realitätsverlust des Political Establishments tatsächlich ist, wird angesichts zweier weiterer Faktoren deutlich: erstens der demografischen Entwicklung und zweitens der fatalen Probleme im Bildungssystem. Wer jedoch Dummheit gar noch politisch fördert, der züchtet heute in beachtlicher Anzahl jene weltbildlichen Geisterfahrer, die morgen bestenfalls nur Kriminelle sind, schlimmstenfalls jedoch in den Fängen von Leuten wie Pierre Vogel landen.

Der wiederum machte in seiner Rede deutlich, dass er insgeheim längst mit den politischen Verfehlungen der Einheimischen zu rechnen scheint: die Scharia wolle er in Deutschland nicht einführen, sagte Vogel scheinheilig, da Moslems hier in der Minderheit wären; sie würde nämlich nur dort Sinn machen, wo Moslems die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Das klingt angesichts der angesprochenen Kombination aus demografischer Entwicklung und bildungspolitischem Versagen durchaus wie eine Drohung, die sicherlich weit mehr als nur unterschwellig ist.

Der Auftritt der Salafisten auf dem Frankfurter Rossmarkt mitsamt anschließender „Prozession der Primitiven und Proleten“ über die Haupteinkaufsstraße Zeil hat unmissverständlich vorgeführt, wie weit die Islamisierung mittlerweile fortgeschritten ist, wie anfällig hier lebende Moslems für radikalisierende Hassprediger sind und wie abartig das Ergebnis wäre, sollte die Islamisierung tatsächlich erfolgreich sein. Denn sie schraubt das Rad der Zeit zurück und negiert die Errungenschaften der Moderne zu Gunsten einer archaischen, auf sprichwörtlicher Dummheit gewachsenen Weltanschauung.

Höchste Zeit also, dass sich die islamkritische Bewegung ihrer historischen Verantwortung bewusst wird und sich von den ideologischen Auswüchsen an ihren eigenen Rändern emanzipiert. Dazu gehört aber auch, ausdrücklich anzuerkennen, dass nicht alle Moslems die „Religion der Dummen“ praktizieren. Denn Islamkritik ist weder fremdenfeindlich noch rassistisch, sondern das pure Diktat der Vernunft, die natürliche Reaktion auf einen freiheitsfeindlichen Aggressor sowie die zivilisierte Form des Selbsterhaltungstriebes eines bedrohten Gesellschaftstyps, der sich eben nicht über seine Religion definiert, sondern zu aller erst über die Freiheit, die er jedem Menschen gewährt. Kurzum: die Islamkritik muss raus aus der intellektuellen Schmuddelecke, in die sie die politische Linke ihrer eigenen ideologischen Verblendung wegen getrieben hat. Sie muss dorthin, wo sie hingehört: in die Mitte der Gesellschaft.

Dass am gestrigen Tage tatsächlich auch Grüne und Linke gegen den Auftritt der Islamisten demonstrierten, erscheint in diesem Zusammenhang wie ein erster Schritt in die richtige Richtung – und ein überfälliger Schritt zu alledem! Denn eines steht außer Frage: die fatalen Irrlehren, die der „Religion der Dummen“ zu Grunde liegen, stehen jener großen ideologischen Abartigkeit, der das Volk der Deutschen einst verfiel, in überhaupt nichts nach. So sei abschließend – passenderweise – der Ratschlag Winston Churchills zitiert: „Lache nie über die Dummheit der anderen. Sie ist Deine Chance.“