Beim Überfall in der Berliner U-Bahnstation ins Koma gepügelt: Das Opfer, Malergeselle Sebastian H. (Foto r.) 

Im Zusammenhang mit dem brutalen Überfall in Lichtenberg, wo vier “Jugendliche” (Irak, Kosovo, Bosnien, Kenia) zwei Maler überfielen, ausraubten und einen von ihnen lebensgefährlich verletzten, berichten verschiedene Zeitungen (BILD, WELT, Abendblatt) von einem bewaffneten Retter. Das zweite Überfallopfer wurde von den Gewalttätern angeblich verfolgt und entging einer eventuellen lebensbeendenden Kulturbereicherung nur durch einen Angehörigen eines Motorradclubs. Der öffnete angeblich seine Jacke und zeigte eine Waffe – die Nachfahren Ali Babas suchten daraufhin das Weite.

(Von Roland)

Da schlagen die deutschen Medien jahrelang und in trauter Einigkeit auf den legalen Waffenbesitz ein, verteufeln Schusswaffen, das Recht auf legalen Waffenbesitz und natürlich erst recht den legalen Waffenbesitzer an sich (zuletzt deutlich an der Berichterstattung zur versuchten Einschränkung des legalen Waffenbesitzes in der Schweiz). Aber anhand dieses Vorkommnisses wird doch mal wieder deutlich, was schon diverse Studien aus den USA gezeigt haben: allein das Zeigen einer Schußwaffe schreckt Gewalttäter ab – die suchen nämlich keine Gegner, sondern wehrlose Opfer, und scheuen das Risiko (Standardwerk: “More guns, less crime” von Lott).

Aber es steht nicht zu erwarten, dass nach solchen Vorkommnissen ein Umdenken einsetzt. Das war nach den bisherigen zahlreichen Einzelfällen™ nicht so und wird auch leider nach den nächsten, garantiert folgenden Vorfällen nicht so sein. Da werden noch viele wehrlose Menschen im wahrsten Sinne ihres Wortes den Kopf hinhalten müssen.

Den Bürger wünscht man sich in den Redaktionsstuben (und auch in der Politik) offenbar wehrlos. An legalen Waffenbesitz sind riesige, an ein “Führen”, d.h. griffbereit bei sich Tragen einer Schußwaffe sind quasi unüberwindbare Hürden geknüpft. Zu den rechtlichen Hintergründen ein sehr informativer Artikel bei eigentümlich frei.

Sollte also eine Schusswaffe im Spiel gewesen sein, so war diese bzw. das Führen vermutlich illegal. Und folgerichtig sucht die Polizei inzwischen nach dem unbekannten mutmaßlichen Retter – ob man ihm den nach Margot Käßmannn Absage vakanten Zivilcouragepreis verleihen möchte? Oder will man ihn vielleicht doch eher wegen illegalen Waffenbesitzes o.ä. für seine eventuelle gute Tat “belohnen”?

(Foto oben r.: Beim Überfall in der Berliner U-Bahnstation ins Koma gepügelt: Das Opfer, Malergeselle Sebastian H.)