In regelmäßigen Abständen schafft es die Frankfurter Rundschau, ihrer schwindenden Leserschaft vorzuführen, warum Integration in Deutschland bisher nicht funktioniert hat, und wie überwältigend groß der Anteil linker Denkfehler an diesem Umstand ist. Jüngst machte sich die Gastautorin Mely Kiyak in dem Blatt dazu auf, ein weiteres Exempel für das vollkommen aus den Fugen geratene Wertebild in unserer Gesellschaft zu liefern. Für PI nimmt sich Frank Furter ihren Text zur Brust, und sendet die längst überfällige „Antwort aus Zweiland“.

Die Vorgeschichte geht so, kurz und knapp: da wurden Preise verliehen, für irgendwas, irgendwo in Berlin. Familienministerin Schröder war da, und wagte es, den Raum zu verlassen, just als ein türkisch-stämmiger Bürger ausgezeichnet werden sollte. Mely Kiyak war vor Ort und empfand das als Aggression gegen sich selber und alle Migranten. Wobei Migranten im weiteren Sinne eigentlich Türken heißt, und uneigentlich Muslime. Aber das ist eine andere Geschichte. Kiyak machte derweil ihrem Frust über das Geschehene in einem FR-Gastbeitrag Luft. Das Ergebnis klang so:

Ausgerechnet! Der nächste Preisträger war der anatolische Deutsche Kazim Erdogan. Psychologe im Bezirksamt Neukölln, Gründer der ersten türkischen Männergruppe in Neukölln, Gründer des Neuköllner Lesemarathons mit 20.000 Neuköllner Zuschauern, Gründer von Neuköllner Mütterprojekten, Schulprojekten, der gute Engel von Neukölln, ein Menschenleben reicht eigentlich für seine Arbeit nicht aus.

Die Ministerin ging. Ich dachte noch, na so was! Das wäre doch ein tolles Foto gewesen. Ministerin spendet einem Bürger aus dem „archaisch tradierten Kulturkreis“ Applaus. Jedenfalls saß da der gute Mensch von nebenan, Herr Erdogan, Mitte 50, und sah, wie die Ministerin ihm noch einen Blick auf ihre schöne Frisur von hinten gönnte und ging. Ging einfach weg von ihm, der sein Familienleben, seine Energie, seinen ganze Liebe für seine Bezirksmitbewohner aufbringt, der es geschafft hat, türkischdeutsche Männer zum Reden zu bringen, zu erzählen, was wirklich mit ihnen los ist, ihnen beizustehen, ihre Wut und Einsamkeit zu lindern, während andere Minister wurden und sich weigerten hinzugehen, an die Orte der Verurteilung, an die gemiedenen Orte, zu den vergessenen Menschen, saß da, der Herr Erdogan und strahlte herzensgut über alle Hindernisse, alle Gräben, alle Grenzen hinweg.

Nach der Veranstaltung kam der Direktor des Radialsystems Jochen Sandig auf mich zu und sagte: „Mely, wie nett, dass Sie da sind. Allein?“ Ich sagte: „Nein, mit meiner Familie, unter der Gnade des Oberhauptes, unseres Herrn Vaters.“ „Ach“, sagte Sandig, „ich kenne Ihren Vater aus Ihren Texten. Darf ich ihm die Hand schütteln?“ Ich sagte: „Vater, haben Sie einen Moment?“ Da ging der Herr Direktor Sandig auf meinen Vater zu, umarmte ihn und sagte: „Herzlich willkommen, Herr Kiyak. Darf ich Ihrer multilingualen Familie diese Karten überreichen, es ist ein Stück meiner Gattin Sasha Waltz über Grenzen in einer Gesellschaft, über Schmerz, Trennung, Barrieren und gemeinsame Wurzeln. Wir nennen es Zweiland. Ohne Worte. Nur Musik und Bewegung.“

Zweiland, dachte ich, das ist es. Wir leben in Zweiland, mit Zweimensch, Zweiherz, Zweimaßstab, Zweisicht, Zweileben.

So weit so gut. Oder so schlecht. Wie auch immer.

Liebe Frau Kiyak. Sie gehören zu jenen, die man auf den ersten Blick gut integriert nennen könnte. Sie sind Journalistin, schreiben als freie Autorin für verschiedene Medien – freilich nur linke, das versteht sich von selbst – und haben 2007 das Buch „10 für Deutschland“ veröffentlicht. Auf Wikipedia ist zu Ihrem Buch zu lesen:

10 für Deutschland ist ein Buch der politischen Journalistin Mely Kiyak, in dem „Gespräche mit türkeistämmigen Abgeordneten“ Deutschlands nachzulesen sind. Das 2007 bei der Edition Körber-Stiftung in Hamburg erschienene Buch basiert auf Interviews der Autorin.

Die Idee zu dem Buch geht auf das 2004 gegründete Netzwerk türkeistämmiger MandatsträgerInnen zurück, dessen Hauptziel es ist „das Engagement von Mandatsträgern mit Migrationshintergrund bekannter zu machen und dadurch auch andere Zuwanderer zur politischen Partizipation in Deutschland zu motivieren“.

Darüber hinaus sind Sie Mitglied der so genannten Islamkonferenz. Spätestens das muss jeden aufgeklärten Zeitgeist stutzig machen, was es mit Ihrem Treiben auf sich hat. Sie beklagen, Deutschland sei „Zweiland mit Zweimensch, Zweiherz, Zweimaßstab, Zweisicht, Zweileben.“ Und wissen Sie was? Sie haben recht.

Deutschland hat zu Zeiten des Wirtschaftswunders Gastarbeiter aus vieler Herren Länder aufgenommen. Aus Spanien, Italien, Griechenland und der Türkei kamen die meisten. Nach der Wende folgte eine zweite Zuzugswelle mit Menschen aus Osteuropa: Russlanddeutsche, Polen und Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien stellten die wohl größten Gruppen. Darüber hinaus gab es über Jahrzehnte hinweg Zuzug von Angehörigen insbesondere türkischstämmiger Gastarbeiter sowie die Aufnahme von Asylanten aus aller Welt.

Trotzdem beklagen Sie, Deutschland sei ein Zweiland, kein Fünfland, oder Zehnland, oder Fünfzehnland. Nein, ein Zweiland. Und warum ist das so, Frau Kiyak? Weil sich Menschen aus aller Herren Länder mehr oder weniger, langsamer oder schneller, aber doch früher oder später integriert haben, ohne dass es dafür Konferenzen, Runde Tische, Diskussionen oder Bücher gebraucht hätte.

Nur eine Gruppe von Menschen integriert sich – wie Thilo Sarrazin vollkommen korrekt und längst überfällig dokumentierte – in überwältigender Mehrheit nicht: Muslime. Christen aus der Türkei kommen nach Deutschland und werden Deutsche. Doch selbst Deutsche, die Muslime werden, scheinen nicht mehr Teil dieser Gesellschaft zu sein. Sie gründen Vereine, die es mit dem Verfassungsschutz zu tun bekommen. Sie machen „Urlaub“ in Pakistan und bauen nach ihrer Rückkehr Bomben. Freilich, dieses sind extreme Beispiele. Aber sie existieren, und reihen sich ein in das Bild, das jeder Mensch in diesem Land in unseren Städten beobachten kann: ja, wir leben in Zweiland. Auf der einen Seite die Deutschen mitsamt all derer, die sie aufgenommen haben, säkulare Muslime inklusive. Auf der anderen Seite jene unter den Muslimen, die nicht westlich leben wollen, sondern orientalisch – die sich nicht integrieren wollen, und deswegen ihre eigene Gesellschaft inmitten der unseren erschaffen haben.

Sie Frau Kyiak, und Ihresgleichen, sind wesentlich Mitschuld an diesen Missständen. Sie besitzen die Frechheit, vorwurfsvoll zu behaupten, Gegenden wie Berlin-Neukölln seien gemiedene Orte für vergessene Menschen. Aber nicht wir, die Mehrheitsgesellschaft haben die Menschen dort eingepfercht, wie man angesichts Ihrer verklärenden Worte meinen könnte. Dies ist ein freies Land, und wird es hoffentlich auch bleiben!

Wollen Sie uns verübeln, dass wir die Gegenden in unseren Städten meiden, sie vergessen, gar verdrängen, wenn wir uns als Deutsche in diese Gegenden nicht mehr trauen können – weil selbst die Polizei sich dort nicht mehr hintraut? Sie beklagen unsere Geselschaft, als habe sie diese Ghettos für Ihre Landsleute eingerichtet. Die Wahrheit ist genau umgekehrt: dort, wo sich Ihre Landsleute zusammen getan haben, sind Ghettos entstanden, wie es sie im Nachkriegsdeutschland sonst niemals gegeben hätte!

Sie reihen sich damit ein in jene der schein-integrierten „10 für Deutschland“, von denen doch die Mehrzahl überhaupt nichts mit Deutschland am Hut hat, und rein gar nichts „für Deutschland“ tut, sondern ausnahmslos Klientelpolitik für die Interessen der muslimischen Migranten betreibt. Und deren mehrheitliches Interesse ist es, sich nicht zu integrieren. Sie kommen in unser Land, sie kassieren unsere Stütze, sie tragen nicht zur Wertschöpfung unserer Gesellschaft bei, sondern belasten diese noch mit zunehmend vielen Schwarzarbeitern und Kriminellen!

Das ist die traurige Wahrheit, Frau Kiyak. Und wenn es uns Deutschen etwas vorzuwerfen gibt, dann, dass wir nicht von Anfang an konsequent gegen den Missbrauch unserer Gesellschaft vorgegangen sind! Auch Sie missbrauchen unsere Gesellschaft, indem Sie einseitig und verklärend ein Bild malen, dass schlicht und ergreifend falsch und mutmasslich bewusst irreführend ist. Unsere Gesellschaft ist nicht fremdenfeindlich! Sie gewährt allen Menschen gleiche Rechte! Verbrecher und Verfassungsfeinde gibt es auf allen Seiten. In überwältigender Anzahl gibt es sie aber nur unter jenen, die Sie vertreten!

Deutschland hat Muslime aufgenommen. Deswegen ist es Zweiland, genauso wie Frankreich Zweiland ist, oder England, oder jedes andere Land, in das eine signifikante Anzahl Muslime eingewandert ist. Und das ist so seit es Muslime gibt. Die geschichtliche Wahrheit ist: Muslime kommen in „Einland“, und machen „Zweiland“ draus, so lange, bis es irgendwann ein muslimisches „Einland“ ist. Und wissen Sie was? Wir wollen das nicht! Und es ist unser Recht, das nicht zu wollen!

Nicht wir sind die Nazis. Sie sind die Nazis. Sie wissen es nur noch nicht! Aber die Geschichte wird über Ihre Irrtümer richten, wie sie über unsere Irrtümer gerichtet hat. Hoffen wir, dass es dazu nicht genauso schrecklicher Ereignisse bedarf. Noch wäre das abzuwenden. Angesichts dessen, was Menschen wie Sie zu Papier bringen, hält sich die Hoffnung jedoch in Grenzen. So lange der Islam und selbst seine aufgeklärteren Anhänger nicht im Stande sind, an sich selber nur ein wenig der Kritik zu üben, mit der sie ständig und pausenlos über alle anderen herfallen, werden Sie es einigen von uns Deutschen wohl nachsehen müssen, dass wir Ihre Zunft mit großer Sorge betrachten. Denn wir kennen den hässlichen Geist des Faschismus zur genüge und haben längst erkannt, dass es genau dieser Geist ist, mit dessen Irrlehren Ihre heilige Schrift vergiftet ist!

Dieses Land ist ein freies Land. Es ist ein gerechtes, ein anständiges Land. Muslime sind weit davon entfernt, in ihren Ländern auch nur ansatzweise so anständig mit Einwanderern und Andersgläubigen umzugehen! So gesehen, Frau Kiyak, ist es eine verlogene Frechheit, was Sie sich erlauben.

Dieses Land ist Deutschland. Für Deutsche, für Spanier, für Italiener, auch für viele Türken und säkulare Muslime. Für alle, die hier eingewandert sind, und Teil dieser Gesellschaft sein wollen. Nicht wir haben unser Land zu Zweiland gemacht, sondern Sie, und die für die Sie streiten. Gehen Sie mal davon aus, dass uns das mindestens genauso wenig gefällt wie Ihnen. Aber gehen Sie auch davon aus, dass das Maß dessen, was die Deutschen bereit sind, zu ertragen, früher oder später voll sein wird. Und gehen Sie davon aus, dass die Spanier, die Italiener, und selbst die säkularen Muslime, die sich heute allesamt Deutsche nennen, das genauso sehen.

Nichts wäre dem Frank Furter lieber, als dass Integration endlich funktioniert, dass all die Menschen in diesem Land wieder eine Gesellschaft formen, dass Deutschland wieder „Einland“ wird. Aber das, Frau Kiyak, wird es nur nach unseren Regeln geben, und nicht nach den menschenverachtenden Gesetzen des Koran. Die wollen wir hier nicht haben, und das haben Sie und Ihresgleichen gefälligst zu akzeptieren. Genau da fängt Integration an. Und genau damit sollten Sie endlich beginnen, anstatt mit infantilem dummen Geschwätz wie in Ihrem jüngsten FR-Beitrag weiteres Öl ins lodernde Feuer der Integrationsverweigerung zu gießen.