
(Von Eckhardt Kiwitt, Freising, PI-Gruppe München)
Es gibt sogar Leute, die Islamkritik, die mit dem Begriff „Islamophobie“ diffamiert und womöglich unterbunden werden soll, mit Moslemfeindlichkeit gleichsetzen, obwohl beides wahrlich nichts miteinander zu tun hat.
In der Neuen Zürcher Zeitung schreibt Joachim Güntner (Foto oben) dazu am 7. Januar 2011 unter der Überschrift „Die Herrschaft des Vorurteils“:
Als rechtsextremistische Brandanschläge 1992 in Mölln und 1993 in Solingen acht Mitglieder türkischer Familien töteten und weitere verletzten, sah man in ihnen Opfer ausländerfeindlicher Gewalt. Die Tat galt als rassistisch motiviert, religiöse Aspekte spielten keine Rolle. So hätten, wären sie danach gefragt worden, es wohl auch die Mörder gesehen: Ihre Brandsätze richteten sich gegen die ausgewählten Häuser, nicht weil darin Muslime, sondern weil darin Türken wohnten.
Ausländerfeindliche Gewalt ist klar und deutlich zu verurteilen, denn es kann nicht angehen, dass man jemanden wegen seiner Herkunft ermordet, wie Mord ohnehin und in jedem Fall – hoffentlich weltweit – unter Strafe steht.
Als jemand, dessen Verwandte von 1933 bis zur Befreiung 1945 in einem Lager im Osten von Dachau unter unsäglichen Umständen „mietfrei wohnen durften“ – obwohl sie sich keiner Tat schuldig gemacht hatten – und diese Zeit nur mit viel Glück überstanden haben, kann ich kein Verständnis für Ausländerfeindlichkeit oder für sonstige Menschenfeindlichkeit und somit Menschenverachtung aufbringen.
Interessant in Güntners Artikel in der NZZ vom 7. Januar ist die Aussage „religiöse Aspekte spielten keine Rolle“. Das war damals so und das muss auch heute gelten – auch nach 9/11, nach den Terroranschlägen von Bali, Madrid und London sowie den versuchten, aber misslungenen Terroranschlägen in Deutschland. Denn Mord ist, um es noch einmal deutlich zu sagen, niemals und durch nichts zu rechtfertigen! Zumindest nicht nach meinem Verständnis.
Aber Kritik am Islam?
Die hat spätestens seit den von Muslimen begangenen und religiös motivierten, oben erwähnten Massenmorden sowie seit dem Mord an Theo van Gogh deutlich zugenommen, haben sich die Attentäter doch jeweils auf ihre „Religion“ und ihre daraus resultierende Ablehnung unseres westlichen Lebensstils, unserer Freiheiten und der daran geknüpften Verantwortung des Individuums berufen.
Unter der Herrschaft des Islams kann es diese Freiheiten und diese individuelle Verantwortung nicht geben, wofür wir allerdings nicht „die Muslime“ verantwortlich machen können, denn sie sind Geiseln ihrer „Religion“, denen das dialektische Denken und das Geradeaus-Denken vielfach abtrainiert wurde.
Wie übrigens auch so manchem, der zwischen dem Islam als Ideologie einerseits und den Muslimen als Menschen andererseits nicht zu unterscheiden vermag, stellt dies doch möglicherweise eine intellektuelle Herausforderung dar, der vielleicht nicht jeder gewachsen ist.
Güntner zitiert den Zeithistoriker Wolfgang Benz, Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung:
«Die Wut der neuen Muslimfeinde gleicht dem alten Zorn der Antisemiten gegen die Juden.»
Den Gipfel des Absurden lieferte allerdings ein Kommentator hier auf PI vor einigen Tagen, als er zu einem meiner Gastbeiträge äußerte:
„Der Islam ist eine religiöse Gruppe.“
Folgt man dieser „Logik“, dann wären z.B. der Nationalsozialismus oder der Kommunismus jeweils polit-ideologische Gruppen – aber keine politischen Ideologien bzw. polit-ideologische Idiotien.
Fazit
Die Ursachen für die Islamkritik sind im Islam begründet und in seinen grundlegenden Schriften zu finden. Und ganz nebenbei bemerkt: Keine andere Religion steht so massiv in der Kritik wie der Islam.