Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi  Seit Samstag hat eine internationale Koalition militärisch in den Konflikt zwischen Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi und seinen Gegnern eingegriffen. Auf Grundlage einer UN-Resolution attackierten die Streitkräfte Frankreichs, Großbritanniens und der USA mehr als 20 Ziele entlang der libyschen Küste, in der Nacht zum Sonntag wurde auch die Hauptstadt Tripolis bombardiert. 

Gaddafi nannte die Angriffe aus der Luft und mit Marschflugkörpern eine „ungerechtfertigte Aggression der Kreuzritter“ und droht damit, afrikanische Flüchtlinge nicht mehr auf ihrem Weg in die EU zu stoppen. “Millionen Schwarzer” würden dann nach Europa “strömen”, so der libysche Diktator.

Focus berichtet:

[…] Als Reaktion auf den Beginn der internationalen Militäraktion gegen die libyschen Streitkräfte will die Führung in Tripolis die Europäische Union nicht mehr in ihrem Kampf gegen die illegale Einwanderung unterstützen. „Libyen sieht sich bei der illegalen Einwanderung nach Europa nicht mehr in der Verantwortung“, zitierte das staatliche libysche Fernsehen in der Nacht zum Sonntag einen für die Sicherheit zuständigen Regierungsvertreter.

Bereits am 11. März hatte Libyens Machthaber Muammar el Gaddafi anlässlich eines EU-Sondergipfels gedroht, den internationalen Kampf gegen die illegale Einwanderung und den Terrorismus nicht weiter zu unterstützen. Sollte Europa die „aktive Rolle Libyens“ als „Garant für die Stabilität“ Afrikas missachten, sei sein Land gezwungen, sich aus den Anstrengungen im Anti-Terror-Kampf zurückzuziehen und seine Politik gegenüber dem Terrornetzwerk El Kaida „komplett zu ändern“. Tripolis werde auch afrikanische Flüchtlinge nicht mehr auf ihrem Weg in die EU stoppen. „Millionen Schwarzer“ würden dann nach Europa „strömen“.

„Aggression der Kreuzritter“

Am Samstagabend drohte Gaddafi angesichts der Luftangriffe auf Stellungen seiner Truppen mit Vergeltungsangriffen. Es würden „zivile und militärische Ziele“ im Mittelmeer angegriffen, sagte Gaddafi in einer kurzen Audiobotschaft, die vom libyschen Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde. Das Mittelmeer sei zu einem „wahren Schlachtfeld“ geworden. Er habe die „Waffendepots geöffnet, um die libyschen Massen zu bewaffnen, um die Einheit des Landes und das Territorium zu verteidigen“.

„Die Interessen der Länder, die an der Aggression teilgenommen haben, sind in Gefahr“, drohte Gaddafi. Die Angriffe aus der Luft und mit Marschflugkörpern seien eine „ungerechtfertigte Aggression der Kreuzritter“, gegen die das libysche Volk kämpfen werde. Gaddafi rief „die arabischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Völker“ zur Unterstützung des libyschen Volkes auf. […]

Hier ein bezeichnendes Memri TV-Video vom 15. März, in dem Gaddafi auf Al-Jamahiriya TV den Westen vor Angriffen gegen Libyen warnt:

 

 

» WELT: Westerwelles Verweigerung blamiert unser Land
» Süddeutsche: Deutschland an der Seite von Diktatoren
» Achgut: Neutralität ohne Herz (von Henryk M. Broder)