Elf Berliner Polizisten sind gestern bei einem Einsatz in Wedding von einer polizeibekannten libanesischen Familie verletzt worden. Die Beamten begleiteten am Dienstagmorgen eine 35-jährige Frau, die Opfer häuslicher Gewalt geworden war, zu ihrer Wohnung am Nordufer.
Der Tagesspiegel berichtet:
Vor der Wohnungstür wurden die Beamten sofort vom Ehemann und von zwei Söhnen im Alter von 17 und 20 Jahren attackiert. Die Polizisten riefen Unterstützung herbei. Es folgte ein Handgemenge. Schließlich entriss einer der drei Männer einer Polizistin das Reizstoffsprühgerät und entleerte dessen kompletten Inhalt in die Gesichter der mittlerweile elf anwesenden Polizisten. Trotzdem gelang es den Beamten, die drei Männer zu überwältigen. Eine junge Kommissarin erlitt so schwere Augenreizungen, dass sie ins Krankenhaus kam. Die anderen Polizisten wurden von einem Notarzt und Sanitätern behandelt. Der Notarzt musste sich dann noch um den 42-jährigen Ehemann kümmern, der sich mit einem vorgetäuschten Herzanfall vor der Fahrt in die Gefangenensammelstelle drücken wollte. Nachdem der Arzt dies erkannt hatte, wurden die Angreifer zur Polizei gebracht, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Tat rechtfertigte keinen Haftbefehl, hieß es zur Begründung. Die Täter erhielten Anzeigen wegen Widerstands, gefährlicher Körperverletzung sowie versuchter Gefangenenbefreiung.
Den Namen der Familie der Ehefrau hatte bereits vor acht Jahren ein leitender Kriminalbeamter in einem Fachartikel über die „libanesisch-kurdische Kriminalitätsszene Berlins“ genannt.
“Diese Menschen mit ihrer vielfältigen Kultur, ihrer Herzlichkeit und ihrer Lebensfreude sind uns willkommen, sie sind eine Bereicherung für uns alle.“ (Maria Böhmer, CDU)